Nur der Mensch kann über etwas sprechen, das gar nicht existiert, und noch vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge glauben.
Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht - sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
Geschichte ist etwas, das eine kleine Minderheit tut, während die anderen Äcker pflügen und Wasser schleppen.
Vögel fliegen nicht, weil sie das Recht dazu haben, sondern weil sie Flügel haben.
Die erfundene Ordnung ist intersubjektiv. Selbst wenn es mir in einer übermenschlichen Anstrengung gelingen sollte, meine persönlichen Wünsche aus dem Würgegriff der erfundenen Ordnung zu befreien, bin ich damit immer noch allein.
Intersubjektivität
Ist Geld eigentlich wirklich real? Man kann das Argument aufmachen, dass es sich dabei einfach nur um wertloses Papier handelt - oder noch schlimmer: Um irgendwelche Zahlen in den Computer-Datenbanken von Banken. Das spannende ist: Geld wird erst dadurch real, dass es intersubjektiv ist: weil wir alle gemeinsam an Geld glauben. Das trifft auch auf eine ganze Reihe anderer kollektiver Phantasieprodukte zu. Als spannend an dem Intersubjektivitätskonzept empfinde ich, dass es zu der geerdeten "Wie die Dinge faktisch sind"-Sichtweise noch eine weitere legitime Existenzbegründung liefert. Manches ist einfach nicht objektiv real, sondern subjektiv oder - neu - intersubjektiv.